Für Vielfalt und Meinungsfreiheit - und gegen politischen Extremismus
Wir bei Kolping leben Demokratie und stärken sie durch praktisches Handeln. Unsere Mitglieder engagieren sich basisdemokratisch, zum Beispiel in der sozialen Selbstverwaltung. Durch Angebote der politischen Bildung leisten Kolpingsfamilien einen wichtigen Beitrag zur Demokratieförderung. Basierend auf unseren christlichen Werten und unserer Grundhaltung hat „jegliche Formen von politischem oder religiösem Extremismus keinen Platz in unserer Mitte“, heißt es in Leitsatz 27 unseres Leitbildes. Das ist uns wichtig - besonders jetzt, angesichts der aktuellen Weltlage und der politischen Lage in Deutschland.
2024 hat der Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes in Trier getagt. Am 9. November, einem besonderen Datum in der deutschen Geschichte, hat er der die Erklärung „Demokratie braucht unser aller Mittun“ verabschiedet. Darin heißt es:
„Demokratie lebt (…) vor allem auch von einer starken Zivilgesellschaft. Vereine und Verbände als Teil dieser Zivilgesellschaft sind genauso wie politische Parteien verpflichtet, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzutreten.“

Für Kolpingsfamilien, Kolping-Gruppen, Bezirksverbände und alle weiteren Interessierten gibt es viele spannende Möglichkeiten, Veranstaltungen und Angebote der politischen Bildung zu planen. Hier stellen wir einige Ideen vor, die Sie vor Ort umsetzen können. Natürlich dürfen Sie sie gerne ihren lokalen und regionalen Gegebenheiten entsprechend anpassen und abwandeln.
Bei einem „Politischen Frühstück“ kommen Menschen ganz anders ins Gespräch als zum Beispiel bei einer Podiumsdiskussion. Zu dieser Veranstaltung können Sie Kandidat*innen und Politiker*innen einladen und dabei besondere Themen aus Ihrer Stadt oder Gemeinde aufgreifen. So kann ein „Familienpolitisches Frühstück“, ein „Unternehmerfrühstück“ oder ein „Handwerker*innenfrühstück“ gestaltet werden, mit denen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden.
Gemeinsam mit Kandidat*innen oder Politiker*innen machen Sie sich auf den Weg. An verschiedenen Stationen werden unterwegs Themen und Fragen aufgegriffen, die immer wieder in kleinen Gruppen oder in Gesprächen zu zweit diskutiert werden. Eine solche Wanderung oder Pilgerstrecke kann mit einem gemeinsamen Imbiss oder Kaffeetrinken enden, bei dem die Gespräche noch einmal zusammengeführt werden.
Eine saisonale Idee: Laden Sie Kandidat*innen oder Politiker*innen im Rahmen unserer Aktion "Kolping-Radeln" in den NRW-Sommerferien ein, eine Fahrradtour durch Ortschaften im Wahlkreis zu machen. Dabei werden sozial, wirtschaftlich, kulturell oder historisch wichtige Punkte angefahren. Dort werden die entsprechenden Themen diskutiert und es gibt einen Abschluss mit einem Statement und der Möglichkeit Fragen zu stellen. Mit den gefahrenen Kilometern können Sie zu unserer Aktion "Kolping-Radeln" beitragen.
Unsere Klartextbank steht in der Fußgängerzone oder an einem gut frequentierten Platz in Ihrem Ort und Passant*innen werden aufgefordert, zu bestimmen politischen Themen Klartext zu reden. Die Klartextbank ist ein Projekt des Diözesanfachausschusses Generationen. Mit ihr sollen Menschen aus unterschiedlichen Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Sie kann im Diözesanbüro kostenlos ausgeliehen werden.
Als Variante möglich: Die (Kommunal-) Politiker*innen sind anwesend und werden ebenfalls aufgefordert, Klartext zu bestimmten Themen und Fragen zu reden.
Für alle Jugendlichen, die noch nicht wahlberechtigt sind, kann ein fiktiver Wahltermin vor dem offiziellen Wahltermin gehalten werden. Kinder und Jugendliche beschäftigen sich vor diesen fiktiven Wahlen mit dem politischen Geschehen und Themen und können ihre Ansichten einbringen. Die Kolpingsfamilie als Veranstalter kann dazu auch Kandidat*innen oder Politiker*innen zu einer Diskussionsrunde einladen.
Die klassische Variante: Laden Sie Kommunal- und/oder Bundespolitiker*innen zu einer Podiumsdiskussion ein. Diese kann mit den Vertreter*innen der unterschiedlichen Parteien zu deren Programmen stattfinden oder zu bestimmten Themen. Dabei wird es wichtig sein, Personen im Podium zu haben, die "auf Augenhöhe" mit den Politiker*innen diskutieren. Ebenso wichtig ist eine gute Moderation. Wir empfehlen, eine externe Person dafür zu gewinnen, die Erfahrung mit der Moderation politischer Veranstaltungen hat.






Verschiedene Gruppen des Kolpingwerkes Paderborn haben bei dieser Kampagne des Erzbistums Paderborn in der ersten Jahreshälfte 2025 mitgemacht: die Bürogemeinschaft am Busdorf in Paderborn, der Diözesanvorstand bei seiner Klausurtagung in Soest, der DFA Glaube und Kirche bei seiner Klausur in Werl und die Geistlichen Leiter*innen und Präsides des Kolpingwerkes bei ihrer alljählichen Fortbildung.
Auch damit beziehen wir öffentlich klar Position: für Frieden, Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe – und gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Benachteiligung.
Die Ausgabe 1/2025 unseres Magazins PRAXIS & NAH hat das Schwerpunktthema "Demokratie stärken". Sie ist Ende März 2025 erschienen.
Auch darüber hinaus veröffentlichen und teilen wir Ihre Beiträge zu diesem Thema gerne auf unserer Internetseite und in den Sozialen Medien.
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