19. Mai 2025
Auch in diesem Jahr macht sich im Oktober eine Kolping-Reisegruppe auf den Weg zu einer Bildungsfahrt nach Flüeli in der Schweiz. Wie in den vergangenen Jahren, begibt sie sich dabei auf die Spuren des Nationalheiligen Bruder Klaus. Die Fahrt ist offen für alle Interessierten. Sie wird vom 4. bis 9. Oktober 2025 stattfinden. Die Reisegruppe wird begleitet von Diözesanpräses Sebastian Schulz und Marlene Sievers aus Bad Lippspringe.
Bei dieser Studienfahrt haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, durch spannende Exkursionen und inspirierende Impulsvorträge in die Geschichte einzutauchen und sich intensiv mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.
Die intensive Beschäftigung mit den Lebenswerken von Bruder Klaus und Adolph Kolping regt zum Nachdenken über Frieden und dessen Erhalt an. Gemeinsam wird die Gruppe erforschen, wie Frieden auf politischer und privater Ebene geschaffen und bewahrt werden kann.
Klaus von der Flüe lebte im 15. Jahrhundert. Nach einem bewegten Leben, unter anderem als Richter und Abgeordneter, hat er sich im Einvernehmen mit seiner Ehefrau Dorothea und den älteren der 10 Kinder – das jüngste war gerade ein paar Wochen alt – für ein Leben als Eremit entschieden.
Nach einer Wanderschaft ließ er sich in der Ranft im Tal der Melchaa in einer Klause nieder und verbrachte dort im Gebet (und der Legende nach ohne zu essen und zu trinken) 19 Jahre bis zu seinem Tod.
1481 spielte er eine wesentliche Rolle beim „Stanser Verkommnis“, dem Übereinkommen der Acht Alten Orte des Bundes der Eidgenossen vom Dezember 1481, mit dem sie ihren Streit, der fast zum Krieg geführt hätte, beilegten. Historisch belegt ist, dass das Übereinkommen erst nach einer Friedensbotschaft von Bruder Klaus geschlossen wurde.
„Bruder Klaus und das Thema Frieden gehören untrennbar zusammen“, sagt Ernst Fuchs, Bruder-Klausen-Kaplan in Flüeli. Mit rund 100.000 Pilger*innen und bis zu 300 Gruppen pro Jahr ist der Ort der zweitgrößte Pilgerort in der Schweiz. „Die Friedensbotschaft spielt eine zentrale Rolle“, berichtet Ernst Fuchs. „Es kommen auch viele Menschen zu uns, die nicht mit dem christlichen Glauben verbunden sind.“
Schon zu Lebzeiten war Bruder Klaus ein angesehener Friedensbotschafter, weiß der Kaplan. „Er war Eremit, aber nicht einsam. Rund 100.000 Menschen aus ganz Europa haben ihn in seiner Klause besucht.“ Zur damaligen Zeit bedeutete das eine lange und beschwerliche Reise. „Eine so akzeptierte Autorität fehlt uns heute. Historisch betrachtet waren es oft genau solche Menschen, die Frieden gestiftet haben.“
Auch bei den Pilgernden, die nach Flüeli kommen, erkennt der Bruder-Klausen-Kaplan einen Rückbezug zur Zeit des Nationalheiligen. „Die Menschen möchten zur Ruhe kommen, Kraft tanken, ihren inneren Frieden finden.“ Oft trage dazu die Erkenntnis bei, nicht der*die Einzige auf der Suche nach Antworten zu sein. „Nur wer mit sich selbst im Frieden ist, kann anderen diesen Frieden weitergeben.“ Dazu passen drei Sätze von Bruder Klaus: „Geredet wird genug, aber geschwiegen wird zu wenig. Aus der Stille kommt der Rat.“ Und schließlich: „In Gott ist der Friede.“
Den genauen Ablauf der Reise können Sie dem Flyer entnehmen, den wir Ihnen hier als PDF-Datei zur Verfügung stellen.