„Fachkräftemangel in Deutschland nur mit Fachkräften aus dem Ausland lösbar“

02. Dez 2022

„Fachkräftemangel in Deutschland nur mit Fachkräften aus dem Ausland lösbar“

Das Kolpingwerk Paderborn begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossenen Eckpunkte für die Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. „Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in allen Branchen eines der großen Themen der deutschen Wirtschaft. Das wird auch in den aktuellen Konjunkturumfragen der Kammern deutlich“, sagt Werner Hellwig, Vorsitzender des Diözesan-Fachausschusses Arbeit und Soziales. „Aufgrund der demografischen Entwicklung können wir dieses Problem mit eigenen Fachkräften nicht lösen, sondern sind auf den Zuzug von Menschen aus dem Ausland angewiesen.“

Das Kolpingwerk Paderborn hält eine Reform des Verfahrens und der hohen Anforderungen bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen für notwendig. Aus unserer Sicht sind dabei einige Punkte wesentlich:

Bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte ist ein „sozial-ethischer Kodex" erforderlich. Dieser kann freiwillig oder politisch festgelegt sein. Ziel ist es zu verhindern, dass in den Herkunftsländern Akademiker und Fachkräfte in zu großem Maße abwandern.

Die vom Bundeskabinett festgelegten Eckpunkte machen Unterschiede bei der Qualifikation der Fachkräfte, akademisch und erfahrungserworben. Dies darf nicht dazu führen, dass Personen mit geringerer Qualifikation keine Chance haben, aus dem Niedriglohnsektor heraus zu kommen.

Es ist sinnvoll, je nach beruflichen Anforderungen Unterschiede bei den sprachlichen Voraussetzungen zu machen. Dennoch ist Sprache der zentrale Zugang für die Inklusion. Berufsbegleitende Sprachkurse sind unabdingbar. Wünschenswert ist eine sprachliche Unterstützung bereits im Herkunftsland. Bei der Ausbildung stellt die Theorie häufig ein Problem für das Bestehen der Abschlussprüfung dar, weil Aufgaben nicht richtig verstanden werden. Hilfsmittel, wie sie unter anderem Jugendliche mit Beeinträchtigungen nutzen dürfen, sollten auch für die aus dem Ausland zugezogenen Jugendlichen zugelassen werden.

Der Öffentlichkeit ist das Problem des Fachkräftemangels inzwischen bewusst. Dennoch ist es notwendig, die Akzeptanz weiter zu steigern. Das ist für die Kolpingsfamilien Chance und Herausforderung: Adolph Kolping hat sich zu seiner Zeit der wandernden Gesellen angenommen. Er hat ihnen einen Ort der Begegnung gegeben, Bildung und Gemeinschaft gefördert. Aus dieser Tradition heraus können die Kolpingsfamilien tätig werden, wenn sich Fachkräfte aus dem Ausland in ihren Orten niederlassen. Sie können dazu beitragen, dass sich die ankommenden Menschen hier heimisch fühlen. Die Integration in die Gemeinschaft stehe dabei im Vordergrund, betont Werner Hellwig. Administrative Aufgaben sollten durch die professionellen Experten geleistet werden, die die Fachkräfte anwerben.

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