31. Jul 2024
Eine kleine Glocke mit großer Bedeutung – die Tiny Church hat ihre „Peacebell“ erhalten. Der kleine Ableger der Friedensglocke aus Kriegsschrott, mit der Michael Patrick Kelly vor zwei Jahren an Libori zu Gast in Paderborn war, hat seinen Platz an der linken Eingangstür der mobilen Friedenskirche gefunden. Ein Geschenk des Bonifatiuswerks, das Generalsekretär Monsignore Georg Austen im Rahmen des Wortgottesdienstes – als Auftakt des Kolping-Verbandstags am Libori-Dienstag – segnete.
Er überbrachte auch einen herzlichen Gruß des Musikers, der krankheitsbedingt keine Grußbotschaft hatte aufnehmen können. „Er findet es eine tolle Idee, dass seine Idee an der Tiny Church weiterlebt“, berichtete Monsignore Georg Austen, der seit Jahren mit dem Musiker und Friedensaktivisten befreundet ist und für Kolping eine der kleinen „Peacebells“ aus der limitierten Auflage hatte bekommen können.
Läuten wird die „Peacebell“ an der Tiny Church als Appell für Frieden und Versöhnung – wie das große Original bei allen Konzerten des Musikers. Michael Patrick Kelly hat die Friedensglocke entworfen und aus Kriegsschrott gießen lassen – „um aus Dingen, die zum Töten geschaffen wurden, zum Leben und zum Frieden aufzurufen“, erklärte Monsignore Georg Austen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren mehr als 150.000 Glocken beschlagnahmt und eingeschmolzen worden, um Waffen herzustellen. 2017 hatte Michael Patrick Kelly die Idee, diesen Prozess umzukehren und die Glocke aus Kriegsschrott zu gießen. „Wir schenken Kolping die ‚Peacebell' für die großartige Idee, damit an der Tiny Church auch ein Zeichen für Frieden zu setzen“, sagte Monsignore Austen, als er Diözesanpräses Sebastian Schulz die kleine Glocke zur „Montage“ an der Tiny Church übergab.
Es folgten erste helle Klänge aus der Glocke und ein stimmgewaltiger Gesang auf der „Tiny Stage“. Startenor Juan Del Bosco aus New York gab dem feierlichen Akt mit seiner Darbietung des Kirchenliedes „Here I am, Lord“ einen besonderen Rahmen. Er hatte bereits mit „Amazing Grace“ den Wortgottesdienst in der Busdorfkirche bereichert, der sich schließlich in einer großen Prozession vor die Türen der Tiny Church vor dem Hotel Aspethera verlagerte. Hier schloss sich auch der Kreis zu den Fürbitten: Diese wurden zuvor in der Kirche nicht wie üblich vorgetragen, sondern per Smartphone „abgeschickt.“ Der Diözesanpräses hatte die Gottesdienstbesucher*innen dazu aufgerufen, eine virtuelle Kerze anzuzünden – „für konkrete Menschen oder konkrete Situationen“. Diese konnten nach Ende des Gottesdienstes auf der Videoinstallation im Innenraum der Tiny Church angesehen werden.
Einige Eindrücke vom Gottesdienst und von der Segnung der "Peacebell" haben wir in einer Bildergalerie zusammengestellt.