04. Nov 2024
Still feierte die Kolpingsfamilie Hohenlimburg ihr 120-jähriges Bestehen. Die aktiven Mitglieder gedachten in der ersten Jahreshälfte ihrer Verstorbenen in einer Andacht auf dem katholischen Heidefriedhof. Es folgte in der zweiten Jahreshälfte eine Dankesmesse mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. Dechant Aufenanger berichtete dabei über den Priester und Verbandsgründer Adolph Kolping. Ein gemeinsames Essen in einem Restaurant beendete die Feierlichkeiten.
35 Gesellen gründeten 1904 in Hohenlimburg den katholischen Gesellenverein. „Nach der Gründung (…) wurde sofort mit dem Bauen des kath. Vereinshaus an der Kolpingstr. / Bismarckstr. begonnen“, berichtet die Chronik. Schon 1905 konnte es bezogen werden und bot dem Gesellenverein über Jahrzehnte eine Heimstatt.
Nach 1926 bildeten sich Theater- und Gesangsgruppen. 1932 gründete sich eine Kolpingkapelle mit Blasinstrumenten. 50 Mitglieder und 58 Altmitglieder zählte der Jahresbericht 1934. Ein Jahr später war die letzte Vereinsversammlung für lange zehn Jahre. Denn „in der Zeit des Nationalsozialismus behinderte (der Staat) zahlreiche Gesellenvereine und einzelne Mitglieder", so Wikipedia.
Im Oktober 1945 fanden sich wieder Gesellen zusammen. Sie wollten im Geiste Adolph Kolpings am Wiederaufbau der Gesellschaft mitwirken. Ein Laienspielkreis fand sich zusammen und zeigt einige Schauspiele. Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Vereins besserten sich, „an dem die Theatergruppe entscheidenden Beitrag leistete“.
Das 65jährige Stiftungsfest feierte die Gemeinschaft mit Diözesanpräses Heinrich Festing und langjährige Mitglieder wurden geehrt.
1976 öffnete sich der Verein, der sich inzwischen Kolpingsfamilie nannte, und ermöglichte auch Frauen die Vollmitgliedschaft. Im Oktober wurde eine Frauengruppe gegründet und zum Kolpinggedenktag wurden zwölf Kolpingsschwestern feierlich aufgenommen“, so heißt es in der von Günther Hankeln zusammengestellten Chronik zum 100jährigen Bestehen. Auch eine Seniorengruppe entstand.
1991 gab Johannes Krumme nach 25jähriger Tätigkeit als Vorsitzender sein Amt zurück. Georg Hesse wurde gewählt und übernahm den Vorsitz nach langjähriger Mitarbeit im Vorstand. Seine Frau Hedwig war bereits Schriftführerin und Leiterin der Frauengruppe; vormals gegründet von Rita Steinhofer. Diese Gruppe gestaltete regelmäßig Sing- und Bastelnachmittage sowie Andachten, Betstunden und Wortgottesdienste. Ein Höhepunkt in der Amtszeit war die Fahrt nach Rom zur Seligsprechung Adolph Kolpings am 27. Oktober 1992. Ein zweiter Höhepunkt war 2004 das 100-jährige Jubiläum der Kolpingfamilie mit verschiedenen Veranstaltungen. Die Jahre über bildete ein breitgefächertes Programm mit Gesprächen und Vorträgen zu politischen und religiösen Themen, Dia-Vorträge und Besichtigungen.
Das Gemeindeleben der St. Bonifatius-Gemeinde wurde aktiv von der Kolpingsfamilie mitgetragen. Auch überörtlich waren einige Mitglieder im Bezirk Iserlohn und auf Diözesanebene aktiv. Großes Interesse fanden die mehrtägigen Wanderfreizeiten in den Harz, ins Eichsfeld, Rennsteig und Odenwald. Auch an den vom Bezirk Iserlohn angebotenen Fahrten, organisiert von Norbert Viecenz, nach Griechenland, in die Toskana, nach England, Irland, Bretagne und in die Normandie nahmen einige Mitglieder aus Hohenlimburg teil. 2021 gaben Georg und Hedwig Hesse nach rund 40-jähriger Vorstandsarbeit aus Alters- und Gesundheitsgründen ihre Ehrenämter ab.