14. Feb 2024
„Haarwasser aus Pflaumenholzasche“ - Ich stand in dem Klosterladen der Benediktinerinnen-Abtei in Eibingen, als ich diese Bezeichnung auf einem kleinen Apotheken-Fläschchen entdeckte. Mein Interesse an diesem Naturprodukt war geweckt. Ein Haarmittel aus Asche?! Im Ernst?!
Bei der Beschreibung zu diesem Pflegeprodukt fand ich eine Anweisung der heiligen Hildegard von Bingen persönlich:
„Mache aus der Rinde und den Blättern des Pflaumenbaumes Asche und aus dieser Asche eine Lauge. Wenn dein Kopf staubt (Schuppen) oder welkt (das Haar wird glanzlos), dann wasche ihn oft mit dieser Lauge, und der Kopf wird gesund und schön.“
Ob das wirklich funktioniert, weiß nur Hildegard von Bingen und alle, die es schon ausprobiert haben. Mich jedenfalls inspiriert das Haarwasser aus Pflaumenholzasche zu einem Aschermittwochs-Gedanken:
Wenn uns mit den Worten „Kehr um und glaube an das Evangelium“ ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wird, ist das eine Aufforderung: Nutze die kommenden 40 Tage, damit in Dir etwas neu werden, etwas neu wachsen kann. Die Fastenzeit bietet Gelegenheit, den eigenen Lebensrhythmus zu überdenken und neu zu ordnen. Es geht darum, das Leben ernst zu nehmen, gezielt (Gegen-)Akzente zu setzen, um alles Lebensverneinende, um alles „Staubige und Schuppige“ loszuwerden und dem eigenen Leben und Glauben neue Glanzkraft zu verleihen.
Diese Zeit zwischen Karneval und Ostern kann eine bewusste Umkehr zum Leben werden. Ich darf mich neu vom Leben - von Gott und dem Leben der Mitmenschen - ansprechen und berühren lassen.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass diese Fastenzeit auf unser Leben wirkt wie wie eine regelmäßige Anwendung von Hildegards Haarwasser, damit die Beziehung zu Gott und den Menschen wieder „gesund und schön“ wird.