Diskussionen zur Zukunft der Kirche und des Verbandes - das war die Diözesanversammlung in Brakel

23. Okt 2023

Diskussionen zur Zukunft der Kirche und des Verbandes - das war die Diözesanversammlung in Brakel

Wie wird sich die Kirche in Zukunft entwickeln und welche Konsequenzen hat das für Kolping? Mit dieser Frage haben sich am Samstag (21. Oktober 2023) die Teilnehmenden unserer Diözesanversammlung beschäftigt. 104 stimmberechtigte Delegierte sowie beratende Mitglieder und Gäste trafen sich dazu im Kolping-Berufsbildungswerk Brakel. Gleichzeitig stellten sie mit den Vorstandswahlen die Weichen für die Zukunft des Kolpingwerkes (siehe dazu der separate Bericht auf dieser Internetseite).

Zunächst stellte Im Dr. Katharina Lammers vom Erzbischöflichen Generalvikariat das „Zielbild 2030+“ des Erzbistums Paderborn vor. Die Rahmenbedingungen sind nicht positiv: In den kommenden zehn Jahren sind ein Rückgang sowohl des hauptberuflichen pastoralen Personals als auch des ehrenamtlichen Engagements in der Kirche zu erwarten. Dazu trägt der Verlust der Glaubwürdigkeit bei. Im Jahr 2030 wird deutlich weniger als die Hälfte der in Deutschland lebenden Menschen Mitglied einer christlichen Kirche sein. Das wirkt sich auf die finanziellen Ressourcen aus „Viele Menschen haben erkannt, dass die Kirche für sie nicht mehr existenzrelevant ist“, räumte Katharina Lammers ein. 

Für das Zukunftsbild des Erzbistums ergeben sich daraus Konsequenzen: Um weiter flächendeckend Angebote machen zu können, müsse das ehrenamtliche Engagement gestärkt werden. Vernetzung und Kooperationen sollen ausgebaut werden. Das Erzbistum verfolgt die Strategie „Menschen statt Gebäude“. Gleichzeitig muss, um die „Kraft des Evangeliums“ weiter verkünden zu können, die Qualität der Liturgie gesichert werden. „Die Liturgie muss gut sein“, hieß es in der Präsentation von Katharina Lammers.

"Kolping ist oft schon Gemeindeersatz"

Mit Thomas Klöter, ebenfalls vom Erzbischöflichen Generalvikariat, diskutierten die Teilnehmenden, welche Folgen sich für Kolping und andere katholische Verbände ergeben. Der Fokus der Perspektiventwicklung liege noch zu sehr auf den Hauptamtlichen, beklagten einige Stimmen. Immerhin sei die Kolpingsfamilie an vielen Orten schon eine Art Gemeindeersatz. Zudem biete sie auch Menschen eine Heimat, die sich der Kirche nicht mehr zugehörig fühlen. „Kolping ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Verbände aus der Kirche heraus in die Gesellschaft hinein entwickelt haben“, sagte Thomas Klöter. Das Zukunftsbild entferne die territorialen Grenzen der Pastoralverbünde, aber die Grenzen gebe es oft eher in den Köpfen der Menschen als auf Landkarten. „Dazu braucht es eine Kulturveränderung.“

Eine abschließende Antwort konnte die Diskussion am Samstag natürlich nicht liefern, aber einige Ansatzpunkte für die weitere Arbeit. „Geht hinaus und verkündet das Evangelium – wir können das nur hier, heute und jetzt mit den Mitteln, die uns hier, heute und jetzt zur Verfügung stehen“, so Thomas Klöter.

Weg frei für digitale Vorstandsarbeit

Bei der Bearbeitung der Regularien wurde der Diözesanvorstand nach der Vorstellung des Rechenschaftsberichtes entlastet. Mit einer Satzungsänderung machte die Versammlung den Weg frei für den verstärkten Einsatz digitaler Technik und legte fest, dass die Diözesanversammlung ab 2025 nur noch alle vier statt bisher alle zwei Jahre stattfinden wird, um Ressourcen zu schonen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Schwerpunkte des Kolpingwerkes, das seit zwei Jahren als „Fairer Verband“ zertifiziert ist. Als Beispiel dafür wurde noch einmal das Projekt „Kolping-Radeln“ genannt, bei dem in den vergangenen Sommerferien mehr als 130.000 Kilometer zusammen kamen, für die nun Bäume gepflanzt werden.

Der Abschluss der Diözesanversammlung war ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael in Brakel, der von Diözesanpräses Sebastian Schulz und der Geistlichen Leiterin des Kolpingwerkes, Brigitte Viermann, zelebriert wurde. Die musikalische Gestaltung übernahm die Gruppe YANONAMI aus Hamm-Rhynern. 

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