"Es gibt immer einen Grund zum Tanzen" - Freiwilligendienst bei Kolping in der Dominikanischen Republik

30. Nov 2023

"Es gibt immer einen Grund zum Tanzen" - Freiwilligendienst bei Kolping in der Dominikanischen Republik

Während junge Menschen aus unseren Partnerländern in Mittelamerika bei uns einen Süd-Nord-Freiwilligendienst absolvieren, sind gleichzeitig zwei junge Frauen aus Deutschland bei Kolping in der Dominikanischen Republik im Einsatz. Den folgenden Bericht über ihren Alltag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen haben uns Julie Labeau und Mariette Schiemenz zugesendet.

Wir sind Julie und Mariette und machen dieses Jahr einen Freiwilligendienst über "weltwärts" in Bonao in der Dominikanischen Republik. Inzwischen sind wir seit zweieinhalb Monaten hier und haben in einen neuen Alltag gefunden. Eine ganz normale Woche sieht bei uns so aus:

Vormittags gehen wir entweder in eine Schule oder ins Kolpingbüro, nachmittags immer zu Kolping.
Für das "Colegio de Morada San Jorge" beginnt unser Tag etwa um 7 Uhr, denn der Unterricht startet um 8 Uhr mit einer Versammlung und dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne. 

Wir helfen in unterschiedlichen Kursen aus. Eine ist bei den zwei- bis vierjährigen Vorschulkindern, die sich zuerst an so etwas wie Schule gewöhnen müssen. Dort gehören zu den Aufgaben Hausaufgaben in Hefte schreiben und das Klassenzimmer aufräumen. Die andere hilft bei den sechsjährigen Erstklässler*innen, vor allem beim Lesenlernen, aber auch beim Erklären von Übungen. Die Arbeit in der Schule ist anstrengend, aber es ist toll, die Kinder kennenzulernen, mit ihnen zu wachsen. Und zu lachen gibt es auch immer was.

Um 11.30 Uhr endet der Unterricht und die Kinder werden nach und nach abgeholt, sodass wir dann zur Mittagspause um 12 Uhr nach Hause fahren können.

Bei Kolping ist unsere Hauptaufgabe das Vorbereiten eines Englischkurses, den wir für Interessierte abhalten. Da die Unterrichtsplanung allerdings nicht viel Zeit beansprucht, beschäftigen wir uns mit allem Möglichen, hören Musik, machen etwas in der Küche, zum Beispiel Kaffee oder Limo für das ganze Team, oder helfen, wo wir gerade gebraucht werden.

Nachmittags gehen wir nach einer zweistündigen Mittagspause wieder zum Kolpinggelände und beschäftigen uns bis um 17 Uhr, wo dann montags, mittwochs und freitags der Englischkurs stattfindet.

Momentan haben wir bei Kolping viel zu tun, weil im ganzen Büro gestrichen und aufgeräumt wird, wie es hier im November und Dezember allgemein üblich ist, damit die Häuser zu Weihnachten und zum neuen Jahr schön aussehen.

Außerdem zu unserer Arbeit, wenn auch nicht ganz regelmäßig, gehören Projektbesuche mit dem Kolpingteam. Kolping vergibt Minikredite an seine Mitglieder, um ein Unternehmen zu starten. Da in Bonao der Hauptsitz der Obra Kolping Dominicana ist, ist das Team hier für diese Projekte verantwortlich. Deshalb werden regelmäßig die einzelnen Fincas besucht, um den aktuellen Stand der Dinge zu überblicken und die Gedanken der Unternehmer*nnen zu hören.

Kolping fördert kleine Unternehmen

Projektbesuch bei Kolping in der Dominikanischen Republik

Für uns sind diese Ausflüge eine super Möglichkeit, das Land besser kennenzulernen und viel zu lernen, und außerdem machen sie Spaß und gehören somit zu den Highlights der Arbeit.

In unserer Freizeit gehen wir an die vielen nahgelegenen Flüsse in und um Bonao, die eine super Abkühlung sind, allerdings auch nicht ungefährlich, weil jetzt in der Regenzeit das Risiko für Überflutungen groß ist. Außerdem haben wir im "pueblo" (Zentrum von Bonao) einen Frozen Joghurt für uns entdeckt. Abends unternehmen wir gerne etwas mit der Jugendgruppe von Kolping, die uns sehr nett aufgenommen hat, obwohl die Kommunikation am Anfang schwierig war.

Auch allgemein war es in den ersten Wochen schwierig, sich zu verständigen, weil wir beide mit wenig Spanischkenntnissen angekommen sind. Aber es wird von Tag zu Tag besser und inzwischen kommen wir gut zurecht, wobei es immer noch zu lustigen oder nicht so lustigen Missverständnissen kommt.

Gerade in der ersten Zeit gab es viele Dinge, an die wir uns erst gewöhnen mussten. Eine der größten Umstellungen war das Klima: Schon im ersten Moment beim Aussteigen aus dem Flugzeug wurden wir von der schwülen, tropischen Hitze überwältigt. Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt und jetzt ist hier Winter. Da kühlt es ein bisschen ab, vor allem durch die häufigen Regenschauer.

Landschaft in der Dominikanischen Republik

Ebenfalls eine Sache, die für uns anders ist als in Deutschland, ist das dominikanische Essen. Zum einen sind die Portionen nach unserem Empfinden sehr groß, zum anderen sind die Hauptnahrungsmittel andere. Ein typisches Gericht ist die "bandera", Reis mit Bohnen in Soße und Fleisch. Andere häufig verwendete Lebensmittel sind Yucca (Maniok) und Kochbananen mit Beilagen. Außerdem ist uns aufgefallen, dass es zu Vielem auch eine frittierte Version gibt.

Abschließend wollen wir noch einige Dinge erwähnen, die uns hier bereits ans Herz gewachsen sind. Musik ist ein ständiger Begleiter und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Tanzen. Teilen wird groß geschrieben, egal ob es um Essen, Materialien oder Mitfahrgelegenheiten geht. Und wir haben hier eine besondere Form der Herzlichkeit erfahren, durch die Gastfamilien, das Kolpingteam und von allen anderen Menschen, die uns hier willkommen geheißen haben und uns den Einstieg in ein tolles Jahr ermöglicht haben.

Mit diesen Worten verabschieden wir uns und senden liebe Grüße aus der Dominikanischen Republik. Wir hoffen, es war interessant zu lesen und Ihr habt einen Eindruck von unserem Leben hier bekommen.

Julie & Mariette

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